Wir war die Seniorenfreizeit? Heiß! …und? Lustig! …und? Super!
Vom 19. bis 22. Juni 2023 fand die Seniorenfreizeit zum zweiten Mal in Hofgeismar statt. Unter den 15 Teilnehmenden waren auch einige, die zum ersten Mal dabei waren.
Am Montag war genug Zeit, sich gegenseitig kennenzulernen und auch die Umgebung der Tagungsstätte zu erkunden. Bei den ersten Spielen merkten wir schnell, dass sich die Gruppe gut versteht und alle Lust zum Mitmachen haben.
Am Dienstagnachmittag machten wir einen kurzen Ausflug in die Stadt. Bei drückender Hitze schafften wir es noch bis zur nächsten Eisdiele. Dort erfuhren wir etwas von der Würfelsage und dem Würfelturmfest der Stadt Hofgeismar: Im Mittelalter hatte ein Bürger die Stadt Hofgeismar durch ein Würfelspiel von einer Belagerung befreit. Die Belagerer hatten mit 3 Würfeln eine 17 gewürfelt – der Sieg war schon sicher. Aber der Hofgeismarer stürzte den Würfelbecher und warf eine 18!
Mit Eis abgekühlt und gestärkt ging es zurück, am Abend wurde dann auch gewürfelt… aber nicht um Stadt, Sieg und Befreiung, sondern um Korken.
Der Mittwoch begann in der Morgenkühle mit Sport: Schwungtuch, Luftballons, ganz viel Spaß und viele Pausen. Denn schon bald stiegen wieder die Temperaturen. Am Nachmittag machten wir einen Ausflug nach Wülmersen. Dort ist ein ehemaliges Wasserschloss (heute leider mit kaum Wasser), mit einem kleinen Café und dunklen (und kühlen) Kellergewölben. Nach kurzer Rast ging es zur benachbarten Straußenfarm. Dort gab es eine Führung mit vielen interessanten Informationen über diese großen, neugierigen Vögel. Jeder durfte selbst probieren, wie sich ein Straußenei anfühlt und wie schwer es ist.Am Donnerstag mussten wir uns voneinander verabschieden: Die Zeit ging viel zu schnell vorbei und alle sagten: Wiedersehen! Bis nächstes Jahr wieder in Hofgeismar!
In der kleinen Kapelle gab es noch den Reisesegen und dann ging es wieder nach Hause.
Herzlichen Dank für die Vorbereitung, besonders an Hella Hänsch und Steffie Böker; an das Tagungshaus mit seiner vielfältigen und hervorragenden Verpflegung und der Möglichkeit, vieles barrierefrei erreichen zu können.... und natürlich an die Gruppe, die mit viel Neugier und Fröhlichkeit dabei war!
Die nächste Seniorenfreizeit findet in Hofgeismar statt: 10. - 13. Juni 2024
Am 17. Mai ist Günther Burghardt im Alter von 90 Jahren verstorben. Er hat die Eschweger Gehörlosengemeinde über 50 Jahre als Gemeindevorsteher treu unterstützt. Seine Frau Maria, mit der er im Jahr 2005 die Goldene Hochzeit feiern konnte, hat ihn dabei immer freundlich begleitet. Nach einer Herzoperation und einem Augenleiden ist sie verstorben und er musste im Jahr 2013 von seiner Frau Abschied nehmen. Zu seinem 90. Geburtstag hatte Günther Burghardt die Gehörlosengemeinde zu Kaffee und Kuchen ins Cafe Mühle nach Eschwege eingeladen. Gerne hat er den Kontakt auch mit den Gehörlosengemeinden in Kassel, Bad Hersfeld und Mühlhausen gepflegt. Bis ins hohe Alter blieb der aktiv. Nach seinem 90. Geburtstag ließen seine Kräfte nach und er war für die Unterstützung seiner Tochter in seinem Haus in Motzenrode sehr dankbar. Im engsten Familienkreis ist er dort auf dem Friedhof beigesetzt worden.
Am Sonntag, dem 21. Mai, ist Julius Zölzer im Gehörlosengottesdienst in Marburg-Cappel im Paul-Gerhardt-Haus konfirmiert worden. Er hat in der Schule in Homberg erfolgreich am Konfirmandenunterricht teilgenommen und hat sich dort auf seine Konfirmation vorbereitet. Zu seiner Konfirmation sind viele hörende Familienmitglieder und Gehörlose aus der Marburger Gehörlosengemeinde gekommen. Alle haben mitgeholfen, so dass der Raum im Paul-Gerhardt-Haus nach dem Gottesdienst schnell für das gemeinsame Kaffeetrinken genutzt werden konnte und das Torten und Kuchen Buffet bereitstand.
Julius hat sich im Gottesdienst der Gemeinde vorgestellt und hat seine Konfirmationsurkunde entgegengenommen. Sein Konfirmationsspruch steht im 1. Buch Samuel 16,7 und lautet:
Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.
Im hohen Alter von 100 Jahren ist Dorothea Schmelz verstorben. Sie hat lange Zeit in Frankfurt gelebt und gearbeitet. Ihr war der Kontakt und die Verbundenheit mit der Gehörlosengemeinschaft wichtig. Zuletzt haben ihre Kräfte immer mehr nachgelassen und sie hat die letzten Jahre ihres Lebens im Altersheim verbracht.
Am Samstag, dem 3. Juni, ist sie auf dem Friedhof in Beltershausen beigesetzt worden.
Der Marburger Gehörlosengemeinschaft wird sie als stets freundlich und zugewandt in Erinnerung bleiben.
Am 21. Mai 2023 wurde Pfarrerin Clara Sperzel das Amt der Gehörlosenseelsorgerin für den Sprengel Hanau-Hersfeld übertragen – so steht es in der Urkunde, die von der Bischöfin unterschrieben, Pfrin. Sperzel in der Christuskirche Fulda überreicht wurde.
Was bedeutet das? Einführung? Nach Studium, Vikariat (Ausbildung Pfarrer) und Probedienst wird eine Pfarrerin in ihren Dienst „eingeführt“ und ist damit „fertige“ Pfarrerin (Beamtin auf Lebenszeit). Gleichzeitig darf sie sich überallhin bewerben und jede Gemeinde übernehmen.
Für Pfrin Sperzel war klar: „Ich bleibe in meinen Gemeinden, in Hanau und Fulda! Ich bewerbe mich für die Gehörlosenseelsorge im Sprengel Hanau-Hersfeld!“
….Hanau-Hersfeld? Sprengel? Sprengel ist eine Verwaltungseinheit (mehrere Kirchenkreise) mit einer Pröpstin/ einem Propst an der Spitze (Chef). Natürlich bleibt Clara Sperzel Pfarrerin für die Gemeinden Hanau und Fulda (und nicht noch Bad Hersfeld!).
In einem festlichen Gottesdienst wurde Pfrin Sperzel in ihr Amt eingeführt. Viele Gehörlose aus Fulda und Umgebung, Hanau, Bad Hersfeld, Kassel waren gekommen, aber auch hörende Kollegen aus Fulda und Gehörlosenpfarrer*innen Sachsen, Südhessen und der Pfalz aus waren dabei, als die Referentin für Sonderseelsorge, Pfrin. Birgit Inerle, Pfrin. Sperzel einsegnete. Als Assistenten für die Segenshandlung waren noch eine Pfrin. aus der Nordelbischen Kirche (Freundin von Clara Sperzel) und der Gemeindevorsteher Reinhard Eckey dabei.
Clara Sperzel hatte sich für ihre Predigt einen Satz aus dem Vater-Unser-Gebet herausgesucht: „Dein (Gottes) Wille geschehe im Himmel, wie auf Erden“. Bei allen Veränderungen im eigenen Leben, der Gesellschaft, in den Gemeinden und in der Kirche ist Gott nicht weit weg im Himmel, sondern er ist bei uns und begleitet auch uns bei unseren Veränderungen. Manchmal ist Gottes Wille versteckt, aber manchmal ist er auch deutlich zu sehen: Zum Beispiel, wenn die Gehörlosengemeinden sich gegenseitig unterstützen und besuchen – das ist Gemeinschaft, in der Segen weitergegeben und Freude und Leid geteilt werden.
Der Gottesdienst wurde u.a. mitgestaltet von Cornelia Meyer, Erika Reitz und dem Gebärdenchor aus Kassel.
Im Anschluss an den Gottesdienst trafen wir uns im Gemeindezentrum Oranien zu Kaffee, Kuchen und Brötchen. Die Moderation der Grußworte übernahm Reinhard Eckey. Glück- und Segenswünsche kamen von Pfrin. Inerle und für die DAFEG (Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Gehörlosenseelsorge) Pfr. Andreas Konrath.
Der Gemeindevorstand, Roswitha Jung und Reinhard Eckey überreichten einen großen Blumenstrauß mit roten Rosen an die alte und neue Pfarrerin.
Pfrin. Sperzel bekommt bald ihr zweites Kind und wird dann für 1 Jahr in Erziehungszeit sein. In dieser Zeit übernehmen Pfr. Heinisch die Vertretung für Hanau und Pfr. Käsemann die Vertretung für Fulda.
Und wir freuen uns, dass Pfrin. Sperzel dann voraussichtlich im August 2024 wieder zurück sein wird. Ihr und ihrer Familie alles Gute und Gottes Segen.