Im kleinen Kreis der Familie nahmen wir am 2. Oktober 2024 auf dem Friedhof in Mellnau (bei Marburg) Abschied von Manfred Knöpnadel. Er verstarb im Alter von 85 Jahren.
Der Verstorbene wurde in Berlin geboren und wuchs dort auf. Während einer Gruppenreise in Israel lernte er seine spätere Ehefrau Ute kennen. Beide lebten zunächst weiter in Berlin und gründeten dort ihre Familie. 2023 zog die Familie in den Heimatort der Ehefrau nach Mellnau. Schnell hatten sie Anschluss an den Gehörlosenverein in Marburg, in dem Manfred aktiv mitarbeitete. Viele kennen ihn: freundlich, hilfsbereit, sportlich – mit organisatorischem Geschick plante er Ausflüge und Fahrten. Mit bewegenden Worten beschrieb der Vorsitzende des Ortsbundes Marburg, Frank Beilborn, den Verstorbenen – seine fröhliche Art und seine vielen Aktivitäten.
Wir wünschen allen Trauernden, der Familie, besonders der Ehefrau Ute alles Gute, viele Kraft und Gottes gute Begleitung für den schweren Weg der Trauer.
Mädchen?
Ja, wegen des Themas. Wir sehen 28 Mädchen der Gehörlosenschule Mwanga. Sie sind zwischen zehn und achtzehn Jahre alt. Sie haben an einem Kurs teilgenommen. Thema: safe menstruation. Auf Deutsch: Gute Monatsblutung. Ärztinnen vom Krankenhaus Mwanga sind gekommen. Die Ärztinnen haben mit den Mädchen gesprochen und sie informiert. Warum bluten sie? Wie bleiben sie sauber? Wie benutzen sie Damenbinden? Frauenkrankheiten. Wie können sie sich gegen sexuelle Belästigung wehren? Der Unterricht hat in der Kapelle stattgefunden. Wir sehen ein Video vom Unterricht: Auf dem Video übersetzt Onesta für die Mädchen. Onesta ist eine von drei "Matron", Hausmütter. Sie leben und schlafen mit den Mädchen. Hygieneartikel wie Binden konnte die Schule durch unsere Kollekten schon anschaffen.
„Wenn ich alle meine Sorgen in einen Rucksack packe, dann wird der sehr schwer!“
„Dann nimm doch einen Rollkoffer – das ist viel bequemer!“
In einem Rollenspiel zeigten die beiden Pfarrer aus Hephata, Annette Hestermann und Maik Dietrich-Gibhardt, wie sie mit Sorgen umgehen und wie sie sich von Sorgen entlasten. Gottvertrauen, mit Freunden sprechen, dass macht das Leben leichter – wie ein Rollkoffer: die Sorgen „hinter sich herziehen, statt auf den Schultern tragen.“
Nach zwei Jahren fand endlich wieder das Hephata Jahresfest statt: Wie immer am 2. Wochenende im September hat diese große Behinderteneinrichtung viele Menschen eingeladen, um rund um die Kirche zu feiern.
Für den Sonntag, 8. September sind auch einige Gehörlose aus Kassel aufgebrochen, um mit dabei zu sein.
Um 10.00 Uhr begann der „Gottesdienst barrierefrei“ und pünktlich um 10.00 Uhr begann es zu regnen… Aber nicht lange und der gedolmetschte Gottesdienst konnte beginnen. „All eure Sorgen werft auf Jesus, denn er sorgt für euch.“, unter diesem Thema, rund um die Sorgen, stand der Gottesdienst, der durch Gospel- und Posaunenchor begleitet wurde.
Anschließend machte sich die Gruppe Gehörlose auf das Gelände zu erkunden: Es gab Verkaufsstände, die Gärtnerei mit ihren Produkten, Geschicklichkeitsspiele, Ausstellungen, kleine Theateraufführungen und Losverkauf. Zu Mittag trafen wir uns wieder in der Cafeteria, wo es warmes Essen in Auswahl und Kaffee und Kuchen gab.
Dort haben wir auch Pfarrer Hochschorner und seine Frau getroffen, die einen Fahrradausflug nach Treysa gemacht haben. Am Nachmittag ging es dann zurück nach Kassel.
… und jetzt heißt es warten: das nächste Hephata-Fest ist erst wieder 2026 – wie immer der 2. Sonntag im September!
Kurzer Film zu den Festtagen: https://youtu.be/H-RkIHDvzPI?feature=shared
Am 29. Juli 2024 ist Pfarrer Hans Jürgen Stepf im Alter von 89 Jahren verstorben.
Pfarrer Stepf ist in Berlin geboren. Über 10 Jahre war er Pfarrer einer hörenden Gemeinde in Frankfurt/ Main. Schon damals war er nebenamtlich (ehrenamtlich) Gehörlosenpfarrer für die Gemeinden in Frankfurt und Lauterbach. Die Tätigkeit als Gehörlosenpfarrer führte ihn zurück nach Berlin. Dort war er bis 1997 Pfarrer der Gehörlosengemeinde. Von 1976 – 1992 war er Schriftführer der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Gehörlosenseelsorge (DAFEG) und Mitglied im Vorstand der Gehörlosenmission. Er stand in enger Verbindung zu dem tauben jüdischen Künstler und Grafiker David Ludwig Bloch, der u. a. seine Gefangenschaft im Konzentrationslager Dachau in seinen Bildern ausdrucksstark beschrieb. Stepf hat sich um Blochs Nachlass gekümmert und immer wieder Ausstellungen organisiert. In Pfarrer Stepfs Ruhestand arbeitet er an dem Buch „Im Anfang war die Gebärde“, das 2009 erschien. Darin gibt er einen historischen Überblick über die Gehörlosenseelsorge von den Anfängen in Berlin (1788) bis zum Zusammenschluss zur DAFEG (1992). Später zog Pfarrer Stepf nach Kassel. Hier lebte er zusammen mit seiner Frau Erika in Kirchditmold, später in einem Seniorenheim in Wilhelmshöhe.
Dankbar blicken wir auf sein Leben zurück.
Er wurde am 12. August in Hofgeismar beerdigt – aus Hofgeismar stammt seine Familie und die Familie seiner Frau. So hat sich ein Lebenskreis geschlossen und Hans Jürgen Stepf seine Heimat bei Gott gefunden.
Wir wünschen seiner Familie, besonders seiner Ehefrau Erika, alles Gute, Kraft und Begleitung für diese schwere Zeit.
Hochsommer 11. August: Draußen war es heiß und sonnig! Über 30 Grad! Zum 1. Mal schloss Pfarrerin Bätzing die Tür der Auferstehungskirche in Bad Hersfeld auf. Sie wurde gleich von einigen Gemeindemitgliedern begrüßt. In der Kirche waren wunderbar angenehme Temperaturen. Gemeinsam wurde in der Kirche alles schön dekoriert. Viele waren gekommen. Es war der 1. Gottesdienst in Gebärdensprache, den Pfarrerin Bätzing vorbereitet hatte. Pfarrer Heinisch hatte ihr gut geholfen beim Vorbereiten. Pfarrerin Bätzing machte den Gottesdienst zusammen mit Gemeindevorsteher Reinhard Rühl. Am 11. August war der letzte Tag von Olympia in Paris. Wir haben Bilder von den besten Olympia-Sportlern angesehen. Apostel Paulus hat schon in der Bibel (1. Korintherbrief 9,24-27) geschrieben: Unser Lebens-Lauf ist wie ein Olympia-Wettlauf: Wir leben mit Jesus. Wir gewinnen. Wir gewinnen nicht nur eine Goldmedaille, wenn wir jung und fit sind. Diese Medaille wird nach wenigen Jahren vergessen. Wir gewinnen die Krone des ewigen Lebens. Gott vergisst uns nie! Nach dem Gottesdienst sind wir in unseren Raum der Begegnung gefahren und haben mit Kaffee, Kuchen und kühlen Getränken gefeiert, dass der Start an diesem heißen Nachmittag gut geklappt hat.
Pfarrerin Ute Bätzing