Wunderschönes Sonnen-Wetter am 21. September 2019. 34 Personen aus den Gemeinden Hanau und Fulda gemeinsam unterwegs. Start mit dem Bus am frühen Morgen in Fulda. Stationen in Schlüchtern und Hanau. Dann mit allen zusammen weiter nach Rüdesheim. Spaziergang durch die Drosselgasse. Auf dem Weg viel zu sehen, plaudern, Federweißer probieren. Seilbahnfahrt zum Niederwald-Denkmal. Ein beeindruckendes Panorama ins Mittel-Rheintal (Weltkultur-Erbe). Picknick mit Landbrot und „Ahler Worscht“ (=Spezialität aus Nordhessen). Kleiner Unfall mit dem Bus auf dem Parkplatz beim Niederwald-Denkmal. Zunächst große Aufregung. Zum Glück kein Personenschaden. Gott sei Dank. Weiterfahrt zur Abtei St. Hildegard. Herzlicher Empfang durch Schwester Fidelis. Fidelis hat uns das Leben im Kloster erklärt: früh aufstehen, beten und arbeiten, 5 Mal am Tag Kloster-Gebet. Beeindruckend. Im Klostercafé war alles liebevoll vorbereitet: köstlicher Käsekuchen aus der Kloster-Bäckerei. Der Klosterbesuch war Stärkung für Körper, Geist und Seele. Anschließend Besuch beim Weinstand vom Weingut Schneider (gl) in Schierstein. Toller Platz direkt am Rheinufer. Manfred Schneider, Winzer, ist mit vielen aus unserer Gruppe befreundet. Fröhliches Wiedersehen und köstlicher Wein. Zum Abschluss Abendessen im Restaurant Taunusblick. Gut gelaunt fahren wir wieder heim. Ein wunderbarer Tag: wohltuende Gemeinschaft, guter Kontakt. Danke an alle, die dabei waren. Unvergessliche Erinnerung.
Mittlerweile ist es ein vertrauter Termin: immer am zweiten Wochenende im September findet auf dem Gelände der Behinderteneinrichtung Hephata in Schwalmstadt-Treysa das Jahresfest statt. Neben vielen Ess- und Verkaufsständen gibt es Ausstellungen und Mit-Mach-Aktionen. Auf den drei Bühnen treten Musik- und Tanzgruppen auf oder Pantomimen und Zauber zeigen ihre Kunst.
Am 8. September 2019, um10:00 Uhr, begann der Gottesdienst „für alle“, der auch in Gebärdensprache übersetzt wurde. So früh war es noch kalt. Deshalb tat es gut, dass der Gottesdienst, die Lieder und die Musik zum Bewegen einlud. Zwar waren nicht 5000 Menschen gekommen – so wie es die Bibelgeschichte von der „Speisung der 5000“ erzählte – aber alle Gottesdienstbesucher bekamen etwas zu essen und wurden satt.
Im Anschluss an den Gottesdienst schauten wir uns auf dem Gelände von Hephata um und genossen die schöne Atmosphäre und das gute Essen.
Wir hoffen auf ein Wiedersehen; nächstes Jahr, am zweiten Sonntag im September!
Die Nachricht vom Tod von Kai Richert hat uns tief getroffen. Er wurde nur 42 Jahre alt. Er hatte dieses Jahr noch so viel geplant und wollte noch so viel machen…
Am 6. September 2019 nahmen wir Abschied von Kai auf dem Nordfriedhof in Kassel. Viele seiner Freunde und Schulkameraden waren gekommen. In der Trauerfeier schauten wir zurück auf sein Leben: Schon von Geburt an haben ihn viele Krankheiten und Schmerzen verfolgt. Trotzdem hat er den Mut nie sinken lassen und ist tapfer seinen Lebensweg gegangen. Die vielen Rückschläge hat er eingesteckt, um danach mit neuer Kraft weiterzumachen. Anfang dieses Jahres wollte er seine Wohnung neu einrichten und hat Pläne für die Zukunft gemacht. Es ging ihm richtig gut, dann wurde er krank. Die Ärzte kämpften verzweifelt um sein Leben; am 27.August 2019 verlor er diesen Kampf.
Zurück bleiben wir mit der Frage „Warum musste Kai so viel erleiden?“ Wir bleiben zurück ohne Antwort, doch Gott will uns nicht allein lassen, er will uns trösten und bei uns sein in Trauer und Schmerz – Gott leidet mit.
Wir teilen den Schmerz mit seiner Familie, seiner Mutter und seinen Geschwistern.
Am 12. Juli 2019 mussten wir von Hansjürgen Engelhardt Abschied nehmen. Zwei Monate später ist auch seine geliebte Ehefrau Anita gestorben. Sie musste am Tag des Todes ihres Mannes ins Krankenhaus eingeliefert werden, hatte sich wieder erholt und konnte zurück in die eigene Wohnung. Doch die Trauer um den lieben Ehemann war zu viel. Den Lebensmut verloren verbrachte sie die letzten Wochen im Hospiz in Hann. Münden. Dort umsorgt und gut begleitet ist sie am 29. August 2019 verstorben – zwei Tage nach ihrem 84. Geburtstag.
Am 5. September 2019 nahmen wir Abschied von Anita Engelhardt, geb. Mushoff. Jetzt ist sie wieder mit ihrem Hansjürgen vereint.
Am 31. August 2019 feierte die Kassler Gehörlosengemeinde ihr 150jähriges Jubiläum. Um 11.00 Uhr begannen wir mit einem Festgottesdienst in der Marienkirche. Nach der Begrüßung durch Pfarrerin Bachmann-Voß (hörende Gemeinde), wurde unter anderem ein Rückblick auf die Geschichte der Gehörlosen in den letzten 150 Jahren gegeben. Alles begann in Jahr 1869, als Pfr. Bernhardt Schafft (Onkel von Hermann Schafft) den ersten Gottesdienst in Gebärdensprache in Kassel hielt.
Schriftlesung und Bibeltext für die Predigt war die „Heilung eines Tauben“. Der Text wurde bis zur Hälfte gesprochen, dann stimmlos gebärdet – für die hörenden Gäste war das irritierend.
Die Predigt hielt Prälat Bernd Böttner (stellvertretender Bischof und Chef der Sonderseelsorge). „Schön ist es, wenn wir zusammen feiern und uns füreinander öffnen.“, so Prälat Böttner, „Wenn wir zueinander reden und uns gegenseitig verstehen. Jesus will das so. Und er sagt: Ihr könnt das!“ Gott mutet uns zu, dass wir uns öffnen und lernen, die Menschen – die Gebärden – zu verstehen.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es noch Grußworte: stellvertretend für den Oberbürgermeister war Stadtrat Richard Schramm gekommen. Er dankte besonders für das ehrenamtliche Engagement in Gemeinde und Verein. Für den Hessischen Landesverband für Gehörlose und Hörbehinderte Menschen sprach Michael Wohlfahrt zu uns, der gemeinsam mit Sascha Vogel aus Frankfurt gekommen war. Zum Abschluss wünschte uns die Vorsitzende des Allgemeinen Gehörlosenvereins Kassel und Umgebung, Dorle Wareka, alles Gute für die weitere Zusammenarbeit.
Danach ging es Richtung Gehörlosenzentrum, in dem schon alles für eine tolle Feier vorbereitet war. Neben Essen und Trinken gab es ein Verkauf von selbstbemalten Taschen zu Gunsten der Gehörlosenmission, eine Kinderolympiade und andere Spiele.
Am Nachmittag berichtete Bernd Siebert in einem Vortrag über die Entwicklung der Gehörlosengemeinden in Kassel seit 1869.
Gegen 18.00 Uhr endete dieser schöne, sonnige Tag und im Anschluss feierten dann noch die jüngeren Gehörlosen bis in die tiefe Nacht weiter.
Allen, die sich so tatkräftig am Gelingen dieses Jubiläums beteiligt haben, ein ganz großes Dankeschön! Ihr zeigt, was für Gemeinschaft wichtig ist!!