Am 10. November 2019 sind viele Gehörlose aus Fulda, Hanau und anderen Gehörlosengemeinden in Fulda zusammengekommen. Im Gottesdienst wurde der neugewählte Gemeindevorstand eingeführt und die Mitglieder des alten Gemeindevorstandes verabschiedet.
Ein Tag vorher wurden Gabriele Meyer und Sebastian Sonntag als neuer Gemeindevorstand in Hanau eingeführt; Erika Reitz und Hans Luley sind Gemeindeälteste.
In Fulda wurden Roswita Jung und Reinhard Eckey in ihr Amt eingeführt. Die Gemeindevorstände leiten zusammen mit der Pfarrerin die Gemeinde. Die Gemeindevorstände sind für 6 Jahre gewählt – 2025 endet ihre Amtszeit.
In Fulda wurde Jolanta Müller aus dem Gemeindevorstand verabschiedet. Sie hat nicht mehr kandidiert. Pfarrerin Keller-Stenzel bedankte sich für die viele ehrenamtliche Arbeit und Engagement und überreichte dem neuen und dem alten Gemeindevorstand einen kleinen Engel als Geschenk.
Wir mussten auch Pfarrerin Keller-Stenzel verabschieden. Ihr Dienst für die Gehörlosengemeinden Hanau und Fulda endete. Sie beginnt neu in der Gehörlosenseelsorge in der Badischen Landeskirche. Viele Jahre hindurch hat sie Gehörlose begleitet und war da für ihre Gemeinden – deshalb ist es ein schwerer Abschied. Pfarrerin Haupt, Chefin der Sonderseelsorge, dankte Pfarrerin Keller-Stenzel für ihren Einsatz und ihre Arbeit, Pfarrer Käsemann sprach für die Kollegin und Kollegen der anderen Gehörlosengemeinden und Reinhard Eckey überreichte Geschenke der Gehörlosengemeinden.
Pfarrerin Keller-Stenzel zeigte im Gottesdienst Bilder der vergangenen Jahre, was für verschiedene Veranstaltungen in Hanau und Fulda waren: „Erinnert ihr euch noch……?“
Wir wünschen für den Start an ihrem neuen Dienst-Ort in Heidelberg alles Gute. Wir wissen, dass die Welt der Gehörlosen wie eine große Familie ist: Deshalb werden wir uns sicher wiedersehen! Ein fröhliches Wiedersehen! Gottes Segen begleitet und dich!
Im September und Oktober haben die acht Gehörlosengemeinden neue Gemeindevorstände gewählt oder die alten Gemeindevorstände bestätigt. Diese Wahl findet alle sechs Jahre statt.
Auch dieses Jahr haben viele Menschen bei der Wahl mitgemacht und geholfen – dafür vielen Dank!
Was macht ein Gemeindevorstand? Er arbeitet mit der Gehörlosenpfarrerin/dem Gehörlosenpfarrer zusammen; gibt Informationen weiter; führt und kontrolliert die Gemeindekasse; „organisiert“ für die Gemeinde. Einmal im Jahr treffen sich die Gemeindevorstände; es gibt auch Beauftragte der Gemeindevorstände z.B. für die Gehörlosenmission.
Der Gemeindevorstand kann auch einzelnen Personen für die Arbeit im Gemeindevorstand zusätzlich als Mitglied berufen.
In den einzelnen Gemeinden wurden folgende Personen als Gemeindevorstand gewählt:
Bad Hersfeld: Reinhard Rühl, Paul Kramer, Josef Fröhlich, Erwin Schüler
Eschwege: Josef Groß, Jessica Krüger
Fulda: Roswitha Jung, Reinhard Eckey
Hanau: Gabriele Meyer, Sebastian Sonntag
Homberg: Nikolai Drugin
Kassel: Jutta Hempel, Gertraude Peer, Inge Tschirner, Werner Most
Korbach: Natalia Gauk
Marburg: Frank Beilborn, Heinz Bernhard
Gehörlose und Hörende feiern gemeinsam Gottesdienst
Am 3. November 2019 feierte die Gehörlosengemeinde Homberg gemeinsam mit der hörenden Gemeinde Gottesdienst. Der Gottesdienst fand in der evangelischen Kirche St. Marien in Homberg statt. In ihr wurde 1526 die Reformation in Hessen eingeführt. Der zweisprachige Gottesdienst wurde von Pfarrer Hochschorner von der Gehörlosengemeinde und von Pfarrerin Zimmermann von der hörenden Gemeinde geleitet. Außerdem haben Frau Borß und Frau Schleicher Teile des Gottesdienstes gebärdet. Um was für ein Thema ging es im Gottesdienst? Wir Christen sind ganz unterschiedliche Personen. Das ist nicht immer einfach im alltäglichen Zusammenleben. Aber durch Jesus Christus sind wir alle zu einer Gemeinschaft verbunden. Im Abendmahl haben wir das gemeinsam gefeiert. Nach dem Gottesdienst gab es noch Kaffee und Kuchen.
Viel los am 12. und 20. Oktober 2019 in Hanau und Fulda: Erntedankfest in den Gebärdengemeinden. Zuerst gemeinsames Mittagessen und Gemeindevorstandswahl. In Hanau hat Gaby wieder Kürbissuppe selbst gekocht. Typisches Herbst-Gericht, sehr lecker, vielen Dank! Ansonsten gab es in Hanau und Fulda deftigen Leberkäse mit Kartoffelsalat zum Mittagessen. Im Gottesdienst mit Abendmahl zeigte Pfarrerin Keller-Stenzel einen Gedanken von Hildegard von Bingen: Beste Medizin für uns ist Gottes Barmherzigkeit. Wo spürbar? Zum Beispiel in Gemeinschaft, die stark ist und gelingt. Und im Abendmahl. Danke Gott für seine Barmherzigkeit.
Nach dem Gottesdienst Kaffeetrinken, viele selbstgebackene Kuchen. Zeit zum Plaudern. Ernste und heitere Themen. Beides tut gut. In Fulda hat Diakonin Brenzel Beratung angeboten. Das Beratungs-Angebot ist wichtig und wird gern angenommen, z.B. wegen Anträgen für ‚Stiftung Anerkennung & Hilfe‘. Vielen Dank an Frau Brenzel für die Beratungsmöglichkeit vor Ort in Fulda und Hanau.
Zum ersten Mal gab es dieses Angebot in Immenhausen-Mariendorf bei Kassel: eine Reitlehrerin und eine Yogalehrerin boten am 22. September 2019 einen Nachmittag zum Kennenlernen an. Mit dabei waren drei Teilnehmerinnen aus Kassel und Diakonin Stefanie Brenzel, die bei Fragen übersetzte. Nach einem ersten Kennenlernen lernten wir im Yogaraum Übungen zur Entspannung. Frau Christine Scheidemantel zeigte uns, wie die Yogaübungen aussehen und wir probierten sie danach selbst aus. Einatmen und Ausatmen in den Bauchraum, in den Brustraum und in die Lungenspitzen. Die Übungen waren sehr einfach und wir konnten alle gut mitmachen. Am Ende zeigte sie uns Klangschalen und wir fühlten die beruhigende Wirkung der Klangvibration. Anschließend gab es eine Pause bei Kaffee, Tee und Kuchen. Wir lernten das schöne Seminarhaus von Familie Scheidemantel kennen.
Gut gestärkt ging es dann über einen kurzen Spaziergang durchs Feld zu den Pferden. Darauf freuten wir uns besonders. Frau Stephanie Hecht stellte uns Haflinger Azuro vor. Er durfte als Therapiepferd mit uns arbeiten. Sie erklärte uns gut, worauf es beim Kontakt mit Pferden ankommt. Erstmal ein vorsichtiges Beschnuppern. Das heißt, das Pferd darf zum Kennenlernen an der Menschenhand riechen. Danach wurden sein Pferdefell gestriegelt, die Mähne gekämmt und die Hufe geputzt. Endlich durften alle Teilnehmerinnen sich nacheinander einmal auf den Pferderücken setzen. Je nach Schwierigkeitsgrad wurde im Schritt geritten oder auch im Trab die Bewegungen des Pferdes gefühlt. Frau Hecht führte dabei das Pferd durch die Reithalle des Vereins für Therapeutisches Reiten in Mariendorf. Es war schön zu sehen, wie gut Azuro auf die Körpersprache der Menschen reagierte. War die Reiterin angespannt, ging er vorsichtiger. War die Reiterin entspannt, ging er lockerer. Er passte sehr gut auf alle auf. Wir alle freuten uns sehr, dass es diese Möglichkeit gab. Ganz herzlichen Dank an Frau Hecht und Frau Scheidemantel, dass beide diese tollen Erfahrungen für uns möglich gemacht haben.