Schon zum zweiten Mal trafen sich Gehörlose am 5. Juli 2025 zu „Klettern inklusiv“. Dieses Mal waren wieder neue Menschen dabei, um auszuprobieren, wie es ist an Seil und mit Gurt zu Klettern und dem Himmel ein Stück näher zu kommen.
Mit dabei waren auch einige Menschen, um zuzuschauen und in der Cafeteria etwas zu essen, zu trinken und zu plaudern. Viele waren das erste Mal in der Kletterhalle.
„Klettern inklusiv“ ist ein Angebot des Deutschen Alpen Vereins in Kassel, Menschen mit Behinderung Probeklettern zu ermöglichen.
In der Regel am letzten Samstag im Monat findet „Klettern inklusiv“ statt. Vorerfahrung braucht es nicht. Ausrüstung (Schuhe und Gurt, Seil und Sicherungsgerät) werden gestellt.
Kosten: 1 Euro (Spenden sind erwünscht)
Nächster Termin: 30. August 2025, 15.00 – 17.00 Uhr
Wo: Kletterzentrum Nordhessen, Johanna-Waescher-Straße 4, 34131 Kassel
Bitte Anmeldung bis 22. August 2025 bei
Gehörlosenseelsorge Kassel (
Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenz!
Weiterführende Informationen (Weiterleitung auf Internetseite DAV-Kassel)
Weitere Bildervom Klettern - »hier in unserer Galerie«
Leider erst einen Monat später haben wir erfahren, dass Pfarrer Schäfer am 4. Juni 2025 im Alter von 90 Jahren verstorben ist. Über viele Jahre war er Gehörlosenpfarrer, Beauftragter der Gehörlosenseelsorge und bis ins hohe Alter immer interessiert an der Arbeit der Gehörlosenseelsorge und „seinen“ Gehörlosen.
Vor einem Jahr musste Klaus Schäfer operiert werden und lebte seitdem in einem Altenheim in Marburg-Richtsberg. Er hatte sich dort gut eingelebt, umso überraschender sein Tod.
Er war von 1967 – 1996 Pfarrer der hörenden Gemeinde Olberode (Knüll).
Als Pfr. Schäfer noch in der Pfarrerausbildung war, lernte er Pfr. Johannes Heinisch bei einem Gehörlosengottesdienst in Hofgeismar kennen. Sein Wunsch war es selbst für taube Menschen da zu sein. 1976 bekam er eine Kurzausbildung für Gebärdensprache an der Hermann-Schafft-Schule in Homberg und hielt 1973 seinen ersten Gehörlosengottesdienst in Treysa. Später übernahm er die Gemeinde in Homberg, in der er 30 Jahre hindurch den Dienst versah.
Immer wieder hat er andere Gemeinden vertreten - besonders Korbach und Eschwege. Deshalb war er vielen Gehörlosen bekannt.
Von 1994 bis 2001 war er Beauftragter der Landeskirche für Gehörlosenseelsorge (Obmann).
Erst 2002 gab er den Dienst in der Gehörlosenseelsorge auf. Da war er schon sechs Jahre im Ruhestand. 2003 wurde er dann in „seiner“ Gemeinde Homberg verabschiedet.
Noch viele Jahre blieb der Kontakt zu den Pfarrerinnen und Pfarrern der Gehörlosenseelsorge. Regelmäßig nahm er an Fortbildungen und Konferenzen teil. Noch bis zum Schluss hat er Menschen zum Geburtstag Karten geschickt und gratuliert.
Wir erinnern uns an einen liebevollen Menschen und Kollegen. An seinen besonderen Humor, an sein Markenzeichen: selbstgehäkelte Krawatten – oft in den Farben des Kirchenjahrs.
Wir danken für sein Engagement und die Nähe zu den Menschen. Gott tröste die Trauernden und führe Klaus Schäfer in SEIN Reich.
Nach dem ökumenischen Gottesdienst im Biergarten trafen sich die Gemeindevorstände der Gehörlosengemeinden am 6. Juli 2025 im Gemeindezentrum Oranien in Fulda.
Es ist ein Treffen nach langer Zeit und das letzte Treffen vor der Gemeindevorstands-Wahl.
Themen waren ein Rückblick auf die letzten 6 Jahre mit vielen Wechseln und Einschnitten. Wir erinnerten uns an die schlimme Coronazeit, aber auch viele schöne Situationen, Abschiede und Neuanfänge.
Wichtig, vor allem für die Pfarrer*innen, wie die Arbeit in den Gemeinden klappt. Diakonin Böker hatte dafür ein Auswertungs-Papier gemacht, dass für jede Gemeinde ausgefüllt werden konnte.
Nach einer Pause wurde über das Thema Finanzen und Gemeindekassen gesprochen. Die Landeskirche muss sparen, auch die Gehörlosenseelsorge und die Gemeinden sind davon betroffen.
Am Ende schauten wir nochmals auf die Gemeindevorstands-Wahl und den Ablauf bis zu den Wahlen im Oktober. Dieses Mal mit der Besonderheit, dass jedes Gemeindemitglied in jeder Gehörlosengemeinde wählen darf, aber für jeden Stimmzettel nur eine Stimme hat.
Nach 3 Stunden intensiver Arbeit konnten wir uns verabschieden und nach Hause fahren – Danke für die gute Vorbereitung und Durchführung, das Engagement! Alles Gute und Gottes Segen!
Das ist selten! Während der Predigt ein Bier trinken oder nach Gebet an der Cola schlürfen. Am 6. Juli war das möglich. Die katholischen und evangelischen Gemeinden hatten zu einem Gottesdienst im Biergarten an der Wiesenmühle eingeladen und die Gehörlosengemeinden waren mit dabei. Pfarrerin Clara Sperzel dolmetscht den gesamten Gottesdienst und die Lieder.
Bei gutem Wetter und angenehmen Temperaturen hat der Gottesdienst viel Spaß gemacht. In der Predigt ging es um das Thema „In guter Nachbarschaft“. Es ist schlimm, wenn ein Mensch in Not ist. Schlimmer noch, wenn niemand die Not wahrnimmt oder sogar Not ignoriert und wegschaut. Freunde und Familie sind vielleicht weit weg, aber der Nachbar ist da und kann helfen. Was ist gute Nachbarschaft? Hilfsbereitschaft und Anteilnahme, aber auch Respekt vor den Grenzen des anderen.
Nach dem Gottesdienst blieben die Gehörlosen aus nah und fern zusammen bei Essen und Trinken. Ein schöner Tag mit vielen Eindrücken und Plaudern. Wir hoffen, dass es auch im nächsten Jahr ein Wiedersehen beim ökumenischen Gottesdienst im Biergarten gibt!
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Zuerst wurde während des Gottesdienstes abgesperrt, dann schimpfe eine Person ständig über den Dreck und zum Schluss kam noch jemand, um statt Kuchen und Salat einen Stein abzugeben. Das war ein Gottesdienst mit vielen Unterbrechungen!
Am Samstag, 28. Juni 2025 feierte der Gehörlosenverein und -gemeinde ihr Sommerfest im Innenhof des Stadtteil- und Gehörlosenzentrums. Schon seit Jahren wird hier gebaut. Deshalb die Idee auch im Gottesdienst ein kurzes Theaterstück zum Thema „Baustelle“ zu zeigen. Der Gebärdenchor hatte den Gottesdienst vorbereitet und mitgestaltet.
Danach begrüßte uns die Vorsitzende des Gehörlosenvereins, Hella Hänsch: Das Küchenbuffet war eröffnet und die Auswahl fiel schwer. Viele Menschen hatten leckeren Kuchen und Salate mitgebracht. Später gab es noch Gegrilltes.
Trotz der Hitze war es ein schönes Beisammensein und Plaudern – eine schöne Feier bis in die Abendstunden. Auch für die Kinder gab es ein schönes Programm.
Allen Menschen, die so toll mitgeholfen haben ein herzliches Dankeschön.
… der Berliner Flughafen brauchte 14 Jahre, bis er fertig war… am Bahnhof Stuttgart 21 wird seit 2010 gebaut … aber wir hoffen, dass dieses Jahr die Baustellen um das Gehörlosenzentrum endlich fertig werden und wir nächstes Jahr wieder Sommerfest feiern können – dann ganz ohne Absperrung!
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