Am 29. Juli 2024 ist Pfarrer Hans Jürgen Stepf im Alter von 89 Jahren verstorben.
Pfarrer Stepf ist in Berlin geboren. Über 10 Jahre war er Pfarrer einer hörenden Gemeinde in Frankfurt/ Main. Schon damals war er nebenamtlich (ehrenamtlich) Gehörlosenpfarrer für die Gemeinden in Frankfurt und Lauterbach. Die Tätigkeit als Gehörlosenpfarrer führte ihn zurück nach Berlin. Dort war er bis 1997 Pfarrer der Gehörlosengemeinde. Von 1976 – 1992 war er Schriftführer der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Gehörlosenseelsorge (DAFEG) und Mitglied im Vorstand der Gehörlosenmission. Er stand in enger Verbindung zu dem tauben jüdischen Künstler und Grafiker David Ludwig Bloch, der u. a. seine Gefangenschaft im Konzentrationslager Dachau in seinen Bildern ausdrucksstark beschrieb. Stepf hat sich um Blochs Nachlass gekümmert und immer wieder Ausstellungen organisiert. In Pfarrer Stepfs Ruhestand arbeitet er an dem Buch „Im Anfang war die Gebärde“, das 2009 erschien. Darin gibt er einen historischen Überblick über die Gehörlosenseelsorge von den Anfängen in Berlin (1788) bis zum Zusammenschluss zur DAFEG (1992). Später zog Pfarrer Stepf nach Kassel. Hier lebte er zusammen mit seiner Frau Erika in Kirchditmold, später in einem Seniorenheim in Wilhelmshöhe.
Dankbar blicken wir auf sein Leben zurück.
Er wurde am 12. August in Hofgeismar beerdigt – aus Hofgeismar stammt seine Familie und die Familie seiner Frau. So hat sich ein Lebenskreis geschlossen und Hans Jürgen Stepf seine Heimat bei Gott gefunden.
Wir wünschen seiner Familie, besonders seiner Ehefrau Erika, alles Gute, Kraft und Begleitung für diese schwere Zeit.